OZ-Existenzgründerpreis

Leben retten mit Drohnen: Der OZ-Gründerpreis 2022 geht nach Greifswald

Gerald Kleine Wördemann

Gerald Kleine Wördemann

Leben retten mit Drohnen: Der OZ-Gründerpreis 2022 geht nach Greifswald

Das Unternehmen Thermal Drones ist Gewinner des 20. OZ-Existenzgründerpreises. Das Thema rettet mit intelligenten Drohnen Tierleben und hat nach Ansicht der Jury das Potenzial, die Landwirtschaft zu revolutionieren.

Greifswald. Die Rettung kommt aus der Luft. Mit ihren ausgefeilten Spezial-Drohnen will das Unternehmen Thermal Drones Rehkitze retten, die ansonsten jedes Jahr bei der Mahd der Felder ihr Leben lassen müssen. Für diese überaus sinnvolle Ideen, die technische Umsetzung und pfiffige Vermarktung wurde die Greifswalder Firma von Tobias Dahms und Martin Israel am Donnerstag mit dem 20. Existenzgründerpreis der OSTSEE-ZEITUNG ausgezeichnet. „Wahnsinn, ich bin baff“, war die erste Reaktion des sichtlich bewegten Geschäftsführers Dahms. Der Preis ist mit 8000 Euro dotiert und einem Kontingent für Mediamarketing im Wert von 5000 Euro.

Ihre Geschäftsidee verbinde Artenschutz, Digitalisierung, Landwirtschaft und habe wirtschaftliche Erfolgsaussichten weit über Deutschland hinaus, so die Begründung der Jury. Außerdem wurden vier Sonderpreise vergeben (je 4000 Euro): Der Preis für Nachhaltigkeit, gestiftet von der Wirtschaftsfördergesellschaft Rostock Business und der gemeinsamen Wirtschaftsförderung der Landkreise Rostock und Nordwestmecklenburg, geht an die MaxLuzi GmbH aus Seewalde (Mecklenburgische Seenplatte).

Ostsee-Zeitung Existenzgründerpreis 2022 Preisverleihung in Greifswald. Wirtschaftsminister Reinhard Meyer.
© Quelle: Dietmar Lilienthal

Den „Digitalpreis“, gestiftet vom Landesministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung erhält die FeWoBoss GmbH („Strandscanner“) aus Boltenhagen, den Sonderpreis „Mut in der Selbstständigkeit“, zur Verfügung gestellt von der Creditreform MV von der Decken KG, erhält die Greifswalderin Josefine Biermann. 2500 Euro bekommt die Kuke & Riesebeck UG aus Demmin zusammen mit dem Sonderpreis „Nachhaltiger Tourismus“, gestiftet vom Tourismusverband MV.

Sieger des OZ-Existenzgründerpreises 2022

Zum 20. Mal wurde in diesem Jahr der OZ-Existenzgründerpreis vergeben – ausgeschrieben von Basislager und der OSTSEE-ZEITUNG, dotiert mit 8000 Euro Preisgeld plus 5000 Euro Mediabudget.

Außerdem würdigen die Sonderpreise „Digitales“ (Ministerium für Digitalisierung) sowie „Mut in der Selbstständigkeit“ (Creditreform MV von der Decken KG, jeweils 4000 Euro) junge, innovative Unternehmer aus Mecklenburg-Vorpommern.

Erstmals wurde der Sonderpreis „Nachhaltigkeit“ ausgelobt, gesponsert von Rostock Business und ebenfalls dotiert mit 4000 Euro. Und noch eine Premiere: Vom Tourismusverband MV gab es den Sonderpreis „Nachhaltiger Tourismus“ (2500 Euro Preisgeld).

Hier die Firmenporträts der Gewinner des OZ-Existenzgründerpreises 2022:

OZ-Existenzgründerpreis:  Thermal Drones GmbH aus Greifswald

Sonderpreis „Mut zur Selbstständigkeit: Gesund wachsen aus Greifswald

Sonderpreis „Nachhaltigkeit“: MaxLuzi GmbH aus Seewalde

Sonderpreis „Nachhaltiger Tourismus“:  Kuke & Riesebeck UG aus Demmin

Sonderpreis „Digitales“: Das Onlineportal Fewoboss aus Boltenhagen

Jubiläums-Ausgabe

Die runde Geburtstags-Ausgabe des ältesten Gründerpreises des Landes fand mit 150 Gästen erstmals nicht in Rostock statt, sondern im Greifswalder Kulturbahnhof. Frauen und Männer, die sich ins Abenteuer Selbstständigkeit stürzen „sind die Quelle für mehr Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Landeswirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD). Er sei ein „Fan“ des ältesten Gründerpreises, sagte Meyer. Ende der 90er-Jahre wäre er beinahe selbst Gründer geworden. Er überlegte, angeregt durch eine Amerikareise, mit seiner Frau Bagel-Maschinen aus den USA nach Deutschland zu importieren, scheiterte aber bereits an der Handwerksordnung.

OZ-Geschäftsführerin Imke Mentzendorff.
© Quelle: Christian Roedel

OZ-Chefredakteur Andreas Ebel beeindruckte, wie hochklassig alle Bewerbungen waren. Bei der Sichtung der eingereichten Unterlagen habe er so manche Überraschung erlebt, die Konzepte und Idee der Jungunternehmer seien durchweg innovativ und beeindruckend. Und noch etwas ist in diesem Jahr anders: „Noch nie haben sich so viele hochqualifizierte Unternehmen aus dem digitalen Bereich beworben.“

Das sind die Partner

Diese Unternehmen und Institutionen haben den OZ-Existenzgründerpreis ermöglicht: Creditreform Mecklenburg-Vorpommern von der Decken KG, Rostock Business, Wirtschaftsförderung der Landkreise Rostock und Nordwestmecklenburg, Ministerium für Bau, Digitales und Inneres Mecklenburg-Vorpommern, Tourismusverband MV, OSTSEE-ZEITUNG, Basislager Rostock

Ohne die Sponsoren wäre der Existenzgründerpreis in dieser Form nicht möglich, weshalb sich OZ-Geschäftsführerin Imke Mentzendorff bei den Firmen und dem Land, die Sonderpreise stiften, besonders herzlich bedankte.

Schirmherrin des Wettbewerbs ist Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Als Gründerland hat MV bisher erst einen Anteil von 1,6 Prozent, holt aber stetig auf. Mit einem Frauenanteil von 21 Prozent an der Spitze der Startups liegt der Nordosten aber bundesweit an der Spitze, auch für den Startup-Zentren Berlin und Hamburg, erklärte Mentzendorff. Noch seien die Chancen ungleich: Männer hätten es leichter, an Kapital und Kredite kommen.

Im dünn besiedelten MV bieten sich vor allem für digitale Gründer viele Chancen, wie Digitalisierungsminister Christian Pegel (SPD) betonte. Die Laudatoren betonten in ihren Preisreden, wie schwer der Jury ihre Auswahl fiel, den Sieger zu bestimmen. Alle Unternehmen, die es in die Endrunde schafften, hätten einen Preis verdient.

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